Der Energiekrise mit wirkungsvollen Massnahmen entgegentreten
Als Produktionsbetrieb sind wir aktuell mit den extrem gestiegenen Energiekosten direkt konfrontiert.
Auch wenn unsere Photovoltaikanlage übers Jahr gerechnet rund 60% unseres Stromverbrauchs selber produziert, könnten wir nur mit diesem Strom an keinem einzigen Tag in unserer Schreinerei produzieren. Ein stabiles Stromnetz ist die Voraussetzung, dass unsere Fenstermaschine, unsere Druckluft- und Absauganlage, alle weiteren Maschinen sowie die gesamte Infrastruktur wie Beleuchtung, Lift und Computer störungsfrei funktionieren.
Steigen die Strompreise wie in jüngster Zeit, können diese Mehrkosten nicht einfach an die Kunden weitergereicht werden. Wir stellen uns der Herausforderung, sinnvolle Massnahmen zur Drosselung der Energiekosten in unserer Schreinerei zu ergreifen. Um die Stromspitzen abzufedern, also Zeiten, an denen energieintensive Produktionsanlagen gleichzeitig viel Strom benötigen, haben wir bereits folgende Massnahmen umgesetzt:
Frequenzgerichtete Späneabsaugung mit stufenloser Leistungsregelung. Das bedeutet, dass eine Sonde permanent den Unterdruck in der Anlage misst und die Leistung je nachdem, wie viele Maschinen gleichzeitig im Einsatz sind, anpasst.
Regelmässige Kontrolle des Druckluftnetzes auf Lecks.
Die bei der Drucklufterzeugung entstehende Prozesswärme wird nicht mit einem strombetriebenen Gebläse gekühlt, sondern ist am Heizungsnetz angeschlossen und wird bei der Warmwasseraufbereitung eingesetzt.
Sämtliche Holzabfälle landen im Hacker, wo sie für die Schnitzelheizung zerkleinert werden. Während früher der Hacker immer dann angestellt wurde, wenn genügend Restholz vorhanden war, läuft er heute nur noch an Randzeiten, also während der Mittagspause oder abends, wenn die energieintensiven Maschinen ruhen.
Wir betreiben mittlerweile vier Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern. Wir hoffen, im Frühling die geplante Erweiterung der Anlage bauen zu können. Unser Ziel ist es, unsere Eigenstromproduktion zu erhöhen und in Zukunft den Solarstrom auch für E-Mobilität einsetzen zu können.
Unsere Fahrzeugflotte besteht aus Benzin- und Dieselfahrzeugen. Aus unserer Sicht gilt es mehrere Faktoren zu prüfen, ob eine Umstellung auf E-Mobilität ökologisch und wirtschaftlich Sinn macht. Unsere Projektleiter-Autos werden bei Bedarf gewechselt, die nächsten Autos werden mit Elektromotoren ausgestattet sein.
Unsere Montagefahrzeuge haben eine massgeschreinerte Inneneinrichtung, um Werkzeuge und Material sicher mitführen zu können. Ein Fahrzeugwechsel ist deshalb mit grossem Aufwand verbunden. Für einen Einsatz von E-Fahrzeugen ist zudem sowohl die Km-Reichweite wie auch das Eigengewicht des Fahrzeuges entscheidend. Hier wird eine Umstellung in Erwägung gezogen, wird jedoch nicht von heute auf morgen realisiert werden können.
Bei der Beleuchtung sind wir seit längerem dabei, auf LED-Leuchten umzustellen. Auch hier stellt sich jedoch die Frage, wieviel "graue Energie" durch eine Umstellung quasi vergeudet wird. Wechseln wir komplett auf sparsame LED-Beleuchtung um, würden wir gleichzeitig mehrere Dutzend noch gut funktionierender Neonröhren samt Halterung in den Müll werfen. Wir werden deshalb nur die Produktions- und Büroräume sowie die Ausstellung ganz auf LED umstellen. In den seltener frequentierten Lager- und Kellerräumen werden die Neonröhren noch weiterverwendet.
«Nachhaltigkeit dreht sich ums Dranbleiben, nicht um Perfektion.»