Projektleitung: Adrian Hunziker
Okulifenster für das Ruby-Hotel in Zürich
In der Architektur wird ein ovales dekoratives Fenster als Oculus oder Ochsenauge bezeichnet. Gleich sechs solch grosse Okulifenster zieren ein historisches Geschäftshaus in der Nähe des Hauptbahnhofs Zürich, in welchem demnächst das erste Schweizer Hotel der Ruby-Kette eröffnet wird. Der Gebäudekomplex wurde seit 2018 einer Gesamtsanierung unterzogen und erlitt noch während den Bauarbeiten durch einen Grossbrand beträchtlichen Schaden. Die Hauri AG erhielt einen Auftrag für die Ertüchtigung von zehn historischen Fenster im Erdgeschoss und den Nachbau der sechs Okulifenster im 1. OG. des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes.
Die spezielle Form der Fenster und die Dimension des Ovals mit über 2 Meter Durchmesser stellte eine nicht alltägliche Herausforderung dar. Das innere Oval des Fensters musste wiederum als Kippflügel zum Öffnen des Fensters konstruiert werden. Die Planung der Fenster erfolgte mittels digitaler Massaufnahme, dank deren die erfassten Messpunkte direkt in die CAD-Planung einfliessen konnten. Dies erübrigte die Herstellung einer Schablone in Originalgrösse, wie dies zu früherer Zeit noch üblich war. Ab diesem Zeitpunkt war die enge Zusammenarbeit von Projektleiter Adrian Hunziker mit dem CNC-Spezialisten Matthias Erb entscheidend für die erfolgreiche Herstellung der Okulifenster.
Die ovale Form des inneren Rahmen und Flügel wurde für den Herstellungsprozess in acht Abschnitte aufgeteilt. Auf der CNC-Maschine wurden die einzelnen Teile gefräst und profiliert. Das äussere Oval wurde aus vier Teilen zusammengesetzt, in welche acht Sprossen eingefügt sind. Der Zusammenbau der Fenster und das Einbauen der Gläser erforderte sorgfältige und konzentrierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fensterabteilung.
Bei drei Fenstern wurden aussen geschmiedete Fenstergitter aufgesetzt. Dazu mussten die bauseits vorhandenen Schmiedeeisen sandgestrahlt und neu lackiert und die Metallkonstruktion funktionell angepasst werden. Dank guter Vorbereitung erfolgte die Fenstermontage auf dem Bau planmässig und reibungslos.
Die zehn historischen Fenster mit farbigen Glaseinsätzen wurden in der Werkstatt in Staffelbach ertüchtigt, d. h. die Bleiverglasungen wurden vom Glasspezialisten aufgearbeitet. Die Holzteile wurden ergänzt oder ersetzt, die Rahmen neu gestrichen sowie die Beschläge gängig gemacht und wieder montiert.